Wegweisend in der endoskopischen Wirbelsäulenchirurgie
Die endoskopische Bildgebung spielt seit vielen Jahren auch in der Wirbelsäulenchirurgie eine wichtige Rolle, da die hochauflösende intraoperative Bildgebung minimale Zugänge zum Operationsgebiet ermöglicht. Dies bietet die Möglichkeit, innovative Konzepte für die minimal-invasive Chirurgie für die Wirbelsäule zu implementieren.
Neben den ventral endoskopischen Zugängen zur Wirbelsäule, die bei Frakturen und Tumoren hauptsächlich thoraskopisch eingesetzt werden, wird die Endoskopie zunehmend auch für dorsale und laterale Ansätze bei degenerativen Erkrankungen eingesetzt.
Da das Endoskop bei diesen Techniken sehr unterschiedlich verwendet wird, war außerdem eine weitere Differenzierung erforderlich, um die verschiedenen Techniken effektiv zu vergleichen. Techniken, die das Endoskop zur Visualisierung in der Operationsröhre platzieren, werden als endoskopisch unterstützte Prozeduren (z. B. auch MED für mikroendoskopische Diskektomie) bezeichnet.
Darüber hinaus wurden in den letzten 20 Jahren von der Richard Wolf GmbH vollendoskopische Verfahren entwickelt und standardisiert.
Bei der Entwicklung von perkutanen Zugängen zur Wirbelsäule stellen vollendoskopisch durchgeführte Operationen einen Meilenstein dar, da durch die vollendoskopische Bildgebung (Endoskop, Endokamera, Monitor) und spezielle Operationstechniken das Zugangstrauma für die Patienten gegenüber anderen Verfahren (Mikrochirurgie) nochmals stark reduziert werden konnte. Mit Zugängen < 1 cm werden alle Instrumente unter direkter Kontrolle durch das Endoskop angewendet.
Eine kontinuierliche Spülung durch das Endoskop garantiert dabei eine hohe Bildqualität durch permanentes Freispülen der Linse von Blut und Gewebe. Damit sind alle Manipulationen mit Instrumenten direkt kontrollierbar und garantieren ein hohes Maß an Sicherheit und Effektivität.
Der Begriff „vollendoskopisch“ ist dabei auch eine klare Abgrenzung von anderen endoskopischen Verfahren, die diese Kriterien nicht erfüllen.
Durch die Entwicklung von neuartigen Instrumenten und speziell damit verbundenen Techniken konnten wir in den letzten Jahren kontinuierlich weitere Indikationen den vollendoskopischen Vorgehensweisen erschließen.
Nachdem mittlerweile zehntausende Eingriffen an der Lendenwirbelsäule erfolgreich durchgeführt werden konnten, sind nun auch Eingriffe an der Brust- und Halswirbelsäule für bestimmte Indikationen möglich.
Aufgrund des sehr kleinen (< 1 cm) und atraumatischen Zugangs gelten die vollendoskopischen Techniken als minimalst-invasive Chirurgie-Verfahren.
Viele Eingriffe können in Lokalanästhesie durchgeführt werden. Je nach Indikation sind die Patienten i.d.R. sofort schmerzfrei und postoperativ mobil. Die Techniken können schneller und damit effizienter als konventionelle Verfahren durchgeführt werden. Nicht zuletzt durch die permanente Spülung des Operationsgebietes während der Operation ist die Infektionsrate nahezu Null.
Für Patienten:
- sehr niedriges Niveau des Zugangstraumas
- sehr leichte postoperative Narbenbildung
- schnelle postoperative Rehabilitation
- sehr gutes kosmetisches Ergebnis
- keine Infektionen
Für Chirurgen:
- ausgezeichnete intraoperative Visualisierung
- effiziente und schnellere Durchführung von Vorgängen
- hohe Patientenakzeptanz
Ausbildung und Training
Das RIWOspine-Ausbildungsprogramm bietet hervorragende Möglichkeiten, mehr über die vollendoskopischen Techniken für die Wirbelsäulenchirurgie oder die interventionelle perkutane Schmerztherapie zu erfahren.
Es ist ein umfassendes Trainingskonzept, das aus verschiedenen Modulen besteht, um diese innovativen Techniken in Ihrem Krankenhaus erfolgreich umzusetzen