Facetten- und Sakroiliakalgelenksyndrome
Das Facettengelenksyndrom gehört zu den degenerativen Erkrankungen der Wirbelsäule. Die Ursache des Facettengelenksyndroms liegt in der Regel in einem Verschleiß der Bandscheiben, der mit einem Flüssigkeitsverlust beginnt. Da dies dazu führt, dass die Bandscheiben an Spannkraft und Elastizität verlieren, kann dies zu segmentaler Instabilität führen und dadurch die Facettengelenke zusätzlich belasten.
Die erhöhten Spannungen, die auf die Synovialgelenkmembran ausgeübt werden, erzeugen häufig mechanische Entzündungsreaktionen. Letztlich führt dies zu sogenannter Spondylarthrose, d. h. Veränderungen der Synovialgelenkmembran und der Gelenkkapsel, die der Arthrose anderer Gelenke ähnlich ist.
Die Spondylarthrose kann entweder als eigenständiges Krankheitsbild auftreten. Dann spricht man von einem reinen Facettengelenk-Syndrom oder Ursache anderer Krankheitsbilder sein (z.B. der Wirbelkanalverengung oder Spinalkanalstenose).
Die kleinen Wirbelgelenke sind von sehr vielen Nervenfasern umnetzt. Diese werden durch die entzündlichen Vorgänge, welche im Rahmen der Arthrose ablaufen, erregt. Aber auch eine direkte mechanische Reizung infolge der Instabilität ist möglich. Führende Symptome sind deshalb Rückenschmerzen bzw. Nackenschmerzen ohne wesentliche Ausstrahlung und ohne neurologische Ausfälle.
Die Schmerzleitung erfolgt über die medialen Äste des Ramus dorsalis (Spinalnerv). Schmerz ist normalerweise ein Warnsignal. Wenn der Schmerz jedoch chronisch wird, dann verliert er diese Warnfunktion. Deshalb ist auch eine Unterbrechung der Schmerzweiterleitung sinnvoll. Ziel einer interventionellen Schmerztherapie ist deshalb die Ausschaltung dieses Nervens und seiner Nebenäste, um die Schmerzwahrnehmung zu verhindern. Als Behandlungsmaßnahmen kommen Facetteninfiltration bzw. Facettendenervation in Frage.
Neben den kleinen Wirbelgelenken ist häufig auch das Sakroiliakalgelenk (SIG) ein Generator für Rückenschmerzen. Die Mechanismen sind hierbei ähnlich. Das Iliosakralgelenk-Syndrom tritt häufig nach Stabilisierung der Wirbelsäule auf, da dadurch eine Mehrbelastung auf das Iliosakralgelenk resultiert und dies dann wiederum zu mechanischen, aber auch entzündlichen Reizungen der Nerven an diesem Gelenk führt. Auch hierbei erfolgt die Schmerzweiterleitung über den Ramus dorsalis. Dieser kann, entsprechend am Austritt am Kreuzbein, thermisch durch perkutane Denervationsverfahren ausgeschaltet werden.
Therapeutisches Konzept
Der Radiofrequenzgenerator RF4 mit einer Arbeitsfrequenz von 4 MHz ist das Herzstück dieses effektiven gewebeschonenden Radiofrequenz-Chirurgiesystems. In Kombination mit der aktiv abwinkelbaren TipControl RF-Elektrode ist die kontrollierte Positionierung der Radiofrequenzapplikation im Gewebe gewährleistet.